Home 9 Arthrosearten 9 Was ist eine Coxarthrose und wie behandelt man sie? 

Was ist eine Coxarthrose und wie behandelt man sie? 

Coxarthrose ist der Fachbegriff für Hüftgelenksarthrose, eine Erkrankung des Hüftgelenks, die von Verschleiß herrührt. Eine Hüftarthrose entsteht schleichend, und Schmerzen äußern sich vor allem in der Leiste. Sie können aber auch in die Beine, die Knie und das Gesäß abstrahlen. Frauen sind anfälliger für eine Coxarthrose als Männer, was damit zusammenhängen mag, dass sie breitere Hüften und darum eher eine Tendenz zu X-Beinen haben.

Symptome einer Hüftarthrose

Schmerzen im Hüftbereich müssen nicht zwangsläufig auf eine Coxarthrose zurückzuführen sein. Zwei spezifische Beschwerden sprechen jedoch deutlich dafür:

  • Sie haben Schwierigkeiten, das Hüftgelenk zu bewegen.
  • Sie haben Schmerzen in der Leiste, wenn Sie das Hüftgelenk nach innen drehen.

Hinweise, dass es sich womöglich um eine Arthrose handelt, sind zudem folgende Phänomene:

  • Sie haben Schwierigkeiten, beim Treppensteigen die Hüfte zu beugen.
  • Schmerzfreies Wandern ist Ihnen unmöglich.
  • Es fällt Ihnen schwer, Socken und Schuhe anzuziehen.
  • Sie nehmen Knirschgeräusche in der Hüfte wahr.
  • Sie haben Sehnen- und Muskelverspannungen im unteren Rückenbereich.

Hüftarthrose? Ein Test ist aufschlussreich

Um eine Hüftgelenksarthrose diagnostizieren bzw. auszuschließen zu können, sind eine klinische Untersuchung durch einen Orthopäden und eine Röntgenbilddiagnostik nötig. Um sich ein erstes Bild davon zu verschaffen, ob es sich bei Ihren Beschwerden um einen Hüftarthrose handeln könnte, können Sie einen Hüftarthrose Test durchführen, indem Sie die folgenden Fragen beantworten:

  • Sind Sie über 60 Jahre alt?
  • Haben Sie Schmerzen in der Leistengegend, wenn Sie stehen, gehen oder ruhen?
  • Schmerzt es dort, wenn Sie das Bein nach innen drehen?
  • Haben Sie dort abwechselnd keine oder kaum Schmerzen, dann aber sehr heftige?
  • Haben Sie X-Beine, O-Beine oder andere Fehlstellungen der Beine?
  • Bestehen bei Ihnen weitere Arthrose-Risiken, zum Beispiel ein hoher Body-Mass-Index, knackende oder anschwellende Gelenke, vergangene Operationen an Gelenken, Sportarten, die abrupfte Stoppbewegungen erfordern?

    Lautet Ihre Antwort auf zwei dieser Fragen „ja“, ist es wahrscheinlich, dass Sie eine Hüftarthrose im Stadium 2 oder 3 haben. Bei mehr positiven Antworten handelt es um eine Coxarthrose im Stadium 3 oder gar 4.

    Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Coxarthrose im Vergleich zu Spondylarthrose?

    Coxarthrose und Spondylarthrose, beides Formen degenerativer Gelenkerkrankungen, verlangen differenzierte Ansätze. Während physiotherapeutische Übungen und Schmerzmanagement typische Coxarthrose-Therapien sind, variieren Spondylarthrose Therapien von Medikamenten bis hin zu Injektionstherapien und sogar chirurgischen Eingriffen wie der Wirbelsäulenfusion bei schweren Fällen.

    Die fünf Stadien der Coxarthrose

    Im Laufe ihrer Entwicklung durchschreitet eine Coxarthrose fünf Stadien:

    • 0. Stadium: In diesem Stadium sind keinerlei Anzeichen für eine Hüftarthrose zu erkennen.
    • 1. Stadium: In diesem Stadium der aktivierten Arthrose bilden sich kleine Sporne am Rande eines Knochens, die auch Osteophyten genannt werden. Durch sie versucht der Körper, den Druck zu vermindern, indem er die Auflagefläche des Gelenks vergrößert. Die ursprünglich runde Hüftpfanne wird dadurch verbreitert und verliert ihre Form.
    • 2. Stadium: In diesem Stadium sind die Osteophyten klar erkennbar. Auch wenn der Gelenkspalt noch normal ist, hat man es bereits mit einer geringfügigen Hüftarthrose zu tun.
    • 3. Stadium: In diesem Stadium spricht man von einer klinisch manifesten, wenngleich mäßigen Coxarthrose. In der Hüfte ist nicht nur der Gelenkspalt nun auffällig schmaler, es sind auch sogenannte Geröllzysten vorhanden, mit Flüssigkeit gefüllte Vertiefungen im Knochen, die Resultat eines geschädigten Knochengewebes sind.
    • 4. Stadium: Ein stark verengter Gelenkspalt und knöcherne Deformierungen im Gelenk lassen deutlich erkennen, dass man es mit einer schweren Hüftgelenksarthrose zu tun hat. Durch die Deformierungen kann es zu einer Achsenfehlstellung des Hüftgelenks kommen, wodurch das Gelenk instabil wird. Ruheschmerzen und weitgehende Funktions- und Bewegungseinschränkungen sind typische Coxarthrose-Symptome in dieser Phase, zudem verursacht die Hüftarthrose nachts Schmerzen. Eine medikamentöse, physikalische Therapie oder eine operative Therapie sind unumgänglich.

    Hüftarthrose: Behandlung ohne Operation

    Je nach Stadium ist bei einer Hüftarthrose keineswegs immer eine Operation nötig. Diese ist stets als letztes Mittel anzusehen, weshalb man vorher alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft haben sollte, also Physiotherapie, Schmerzmittel, Gewichtsreduktion und Anpassung der Aktivitäten. Die wichtigsten Tipps und Verhaltensweisen im Überblick:

    • Vermeiden Sie es, schwere Lasten zu heben – 15 Kilogramm gelten als Maximum.
    • Tragen Sie stoßabsorbierende und Fehlstellungen korrigierende Einlagen und/oder Schuhe.
    • Legen Sie zum Schlafen ein Kissen zwischen Ihre Knie und schlafen Sie auf der gesunden Hüftseite.
    • Versuchen Sie alternative Heilmittel: Glucosamin- und Grünlippmuschelprodukte, Akupunktur, Hyaluronsäure-Injektionen und Magnetfeldtherapie.

    Letzter Ausweg Operation Hüftarthrose

    Eine Operation ist stets als letzte Maßnahme zu verstehen. Sie kommt nur dann infrage, wenn

    • eine drei- bis sechsmonatige konservative Behandlung nach dem Auftreten von Hüftbeschwerden keinen Erfolg gebracht hat.
    • nach der konservativen Behandlung der Coxarthrose Schmerzen bleiben.
    • Sie sich nicht mehr im jüngeren und mittleren Lebensalter befinden, sodass andere gelenkerhaltende Operationsverfahren ausgeschlossen sind.
    • eine wesentliche Einschränkung der Lebensqualität vorliegt, als deren Ursache ein Hüftgelenksverschleiß feststeht.

    Unverzichtbar ist es, vor einer Operation persönlich mit den behandelnden Ärzten zu sprechen und sich exakt über den Ablauf sowie die Rahmenbedingungen zu informieren.

    Experte zum Thema:

    Prof. Dr. med. Musa Citak

    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aus Hamburg
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    Quellen:
    Die Wahrheit über Arthrose

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