Home 9 Über Arthrose 9 Welcher Arzt bei Arthrose? So finden Sie die richtige Anlaufstelle

Welcher Arzt bei Arthrose? So finden Sie die richtige Anlaufstelle

Haben Sie die Vermutung, dass Sie von einer Arthrose betroffen sein könnten, sollten Sie sich zum Arzt begeben. Denn je früher die Erkrankung eingedämmt wird, desto besser lässt es sich im Alltag leben. Um zweifelsfrei festzustellen, ob es sich bei Ihren Symptomen um eine Arthrose handelt, sollten Sie eine Diagnose eines Arztes einholen. Welche Anlaufstelle Sie zuerst besuchen sollten, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei ersten Arthrose-Symptomen ist der Hausarzt die richtige Anlaufstelle für Untersuchung und Überweisung.

  • Der Orthopäde stellt die Diagnose und erstellt einen individuellen Behandlungsplan.

  • Die Therapie erfolgt stufenweise: zunächst Bewegung, Gewichtsreduktion und Physiotherapie, dann Medikamente oder Injektionen.

  • Eine Operation wird nur erwogen, wenn alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind.

  • Ein erfahrener Arzt mit ganzheitlichem Ansatz und vertrauensvollem Umgang ist für die langfristige Betreuung besonders wichtig.

Welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner bei der Diagnose von Arthrose?

Zeigen Sie dauerhaft die typischen Arthrose Symptome, etwa Gelenkschmerzen, Morgensteifigkeit oder Ruheschmerzen, dann sollten Sie unbedingt zuerst Ihren Hausarzt aufsuchen. Er kennt Ihre Krankengeschichte, beurteilt die Symptome im Gesamtzusammenhang und kann erste Untersuchungen (z. B. Blutwerte oder eine körperliche Untersuchung) veranlassen. Sollten sich die Symptome anschließend dennoch nicht ändern, wird Ihr Arzt eine Überweisung für einen Facharzt für Arthrose ausstellen. Dies ist in den meisten Fällen ein ausgebildeter Orthopäde. Er ist auf Erkrankungen des Bewegungsapparats spezialisiert und kann durch körperliche Untersuchung, Röntgen, MRT oder Ultraschall eine gesicherte Diagnose stellen. Zudem beurteilt er den Fortschritt der Gelenkveränderungen und entwickelt einen individuellen Behandlungsplan.

Arthrose erkennen: So läuft die Diagnose ab

Die Diagnose von Arthrose beginnt mit einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch. Dabei werden Beschwerden, Dauer und Intensität der Schmerzen sowie mögliche Fehl- oder Überbelastungen erfasst. Auch familiäre Vorbelastungen und der bisherige Krankheitsverlauf liefern wertvolle Hinweise. Im nächsten Schritt untersucht der Arzt das betroffene Gelenk: Beweglichkeit, Schwellungen, Rötungen, Überwärmung oder Druckschmerz geben Aufschluss über den Zustand. Typische Funktionstests, etwa das Abspreizen oder Drehen des Gelenks, machen Bewegungseinschränkungen sichtbar. Blutuntersuchungen dienen vor allem dazu, andere Ursachen wie Rheuma, Gicht oder Infektionen auszuschließen.

Klarheit bringen in der Regel bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen zeigen typische Veränderungen wie Gelenkspaltverschmälerungen oder Knochensporne, während Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) besonders bei frühen Stadien oder Weichteilstrukturen wertvolle Informationen liefern. Eine Computertomografie (CT) ist vor allem bei komplexen Fragestellungen hilfreich. So kann das Ausmaß der Arthrose genau bestimmt und von anderen Erkrankungen abgegrenzt werden.

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Arthrose beim Arzt behandeln: Verschiedene Behandlungsansätze beachten

Die Behandlung einer Arthrose erfolgt schrittweise. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten und eine Operation möglichst lange hinauszuzögern. An erster Stelle stehen nicht-medikamentöse Maßnahmen, die in allen Stadien der Erkrankung empfohlen werden. Dazu gehören:

  • Bewegung und Physiotherapie: Gezielte Übungen stärken die Muskulatur, stabilisieren die Gelenke und verbessern die Beweglichkeit. Gelenkschonende Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen sind ideal.

  • Gewichtsreduktion: Jedes Kilo weniger entlastet die Gelenke. Besonders bei Knie- und Hüftarthrose kann eine Gewichtsabnahme die Beschwerden deutlich verringern.

  • Aufklärung und Alltagsanpassung: Wer versteht, wie Arthrose entsteht, kann den Alltag gezielt gelenkschonender gestalten.

Neben diesen allgemeinen Maßnahmen kommen weitere Behandlungsmöglichkeiten infrage. Dabei wird häufig in mehreren Stufen vorgegangen.

Medikamentöse Behandlung

Reichen diese Maßnahmen allein nicht aus, können Medikamente unterstützend eingesetzt werden. Empfohlen werden zunächst entzündungshemmende Schmerzgele (NSAR) zum Auftragen auf die Haut. Erst wenn diese nicht genügen, verschreibt der Arzt in der Regel Tabletten – allerdings nur so kurz und niedrig dosiert wie möglich, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Andere Schmerzmittel wie Paracetamol oder schwache Opioide sind nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Im Anfangsstadium einer Arthrose ist eine medikamentöse Behandlung in der Regel nicht notwendig.

Injektionen in das betroffene Gelenk

Als nächste Stufe kommen Injektionen ins Gelenk infrage. Kortisonspritzen können Entzündungen für eine gewisse Zeit deutlich lindern. Auch Hyaluronsäure wird eingesetzt. Als nächste Stufe kommen Injektionen ins Gelenk infrage. Kortisonspritzen können Entzündungen für eine gewisse Zeit deutlich lindern. Auch Hyaluronsäurespritzen werden eingesetzt.

Ergänzende Behandlungsmethoden

Viele Patienten wünschen sich eine möglichst natürliche Linderung ihrer Beschwerden. Ergänzend zur klassischen Medizin können alternative Heilungsmethoden wie Akupunktur, Wärme- oder Kälteanwendungen sowie bestimmte Bewegungstherapien eingesetzt werden, um Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Auch natürliche Heilmittel wie pflanzliche Präparate oder Salben mit entzündungshemmenden Wirkstoffen werden von manchen Betroffenen unterstützend genutzt. Einige Ärzte haben sich auf solche ganzheitlichen Ansätze spezialisiert und bieten sie zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung an.

Nahaufnahme einer Hand, die eine Spritze für eine Injektion hält.

Spritzen wie Kortison- oder Hyaluronsäure-Injektionen kommen bei Arthrose oft erst dann zum Einsatz, wenn Bewegung, Gewichtsreduktion und Physiotherapie nicht mehr ausreichen.

Muss ich bei Arthrose operiert werden?

Eine Operation ist bei Arthrose nicht automatisch notwendig. In den meisten Fällen werden zunächst konservative Therapien ausgeschöpft. Erst wenn diese Maßnahmen über längere Zeit keine ausreichende Wirkung zeigen und die Arthrose weit fortgeschritten ist, wird über eine Operation nachgedacht.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass arthroskopische Eingriffe wie Gelenkspiegelungen bei Arthrose kaum nachhaltige Vorteile bringen. Eine randomisierte Studie von Moseley et al. (2002) ergab keinen Unterschied in Schmerz und Funktion im Vergleich zu Placebo-Eingriffen (Quelle). Auch Leitlinien wie die internationale BMJ Rapid Recommendation raten klar von Arthroskopien bei Kniearthrose ab (Quelle).

Anders sieht es beim Gelenkersatz (Endoprothese) aus: Für fortgeschrittene Knie- und Hüftarthrose ist er ein wissenschaftlich belegtes und etabliertes Verfahren. Studien zeigen, dass Endoprothesen Schmerzen zuverlässig lindern und die Lebensqualität deutlich verbessern (Quelle; Quelle). Dennoch bleibt jeder Eingriff mit Risiken wie Thrombosen oder Infektionen verbunden, weshalb die Indikation individuell gestellt werden sollte. Gemeinsam mit dem behandelnden Orthopäden wird daher entschieden, ob eine Operation wirklich notwendig ist.

Den passenden Arzt bei Arthrose finden

Die Suche nach dem richtigen Arzt bei Arthrose hängt nicht nur von der Fachrichtung ab, sondern auch von Spezialisierung und persönlicher Betreuung. Nehmen Sie sich daher Zeit, verschiedene Praxen zu vergleichen und achten Sie auf die angebotenen Therapieansätze. Nicht immer ist der nächstgelegene Arzt die beste Wahl. Wichtiger ist, dass er Erfahrung mit Arthrose hat und einen ganzheitlichen Behandlungsplan erstellt.

Ebenso entscheidend ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient. Da eine Arthrose meist langfristig behandelt werden muss, sollte man sich bei seinem Arzt gut aufgehoben fühlen. Ein Orthopäde kann die Diagnose stellen, konservative Maßnahmen einleiten und – falls notwendig – eine Operation vorbereiten oder an eine spezialisierte Klinik überweisen. So entsteht eine kontinuierliche Begleitung, die Ihnen hilft, den Alltag mit Arthrose bestmöglich zu bewältigen.

Noch mehr Wissen zur Behandlung von Arthrose

Empfehlenswert ist etwa der Ratgeber „Das Handbuch gegen den Schmerz“. Darin vermitteln führende Schmerz-Expert:innen leicht verständlich, welche modernen Diagnose- und Behandlungsansätze bei chronischen Beschwerden wirklich weiterhelfen können.

Die Wahrheit über Arthrose

In diesem Buch erklärt Prof. Dr. med. Musa Citak, wie sich Arthrosebeschwerden durch einen ganzheitlichen Ansatz wirksam lindern lassen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

In diesem Abschnitt beantworten wir häufige Fragen zum Thema „Arztsuche bei Arthrose“:

Welcher Arzt ist der erste Ansprechpartner bei Arthrose?

In der Regel ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Er untersucht die Beschwerden und überweist bei Verdacht auf Arthrose zum Orthopäden.

Welcher Facharzt behandelt Arthrose am besten?

Der Orthopäde ist auf Erkrankungen des Bewegungsapparats spezialisiert und somit der wichtigste Ansprechpartner für Diagnose und Behandlung. In speziellen Fällen können auch Rheumatologen oder Radiologen hinzugezogen werden.

Wie erkenne ich, ob ein Arzt auf Arthrose spezialisiert ist?

Achten Sie auf Fachgebiete (z. B. Orthopädie, Rheumatologie), Schwerpunkte in der Praxisbeschreibung und Erfahrung mit Arthrose-Patienten. Empfehlenswert ist es auch, Bewertungen oder Empfehlungen einzusehen.

Übernimmt die Krankenkasse die Behandlungskosten bei Arthrose?

Die Kosten für ärztliche Diagnostik und Standardtherapien werden in der Regel übernommen. Bei bestimmten alternativen Heilmethoden oder speziellen Injektionen (z. B. Hyaluronsäure) müssen Patienten die Kosten oft selbst tragen.

Wie finde ich den besten Arzt in meiner Nähe?

Nutzen Sie Arztsuchportale, Empfehlungen des Hausarztes oder Erfahrungsberichte anderer Patienten. Wichtig ist auch das persönliche Gefühl beim Termin: Ein gutes Vertrauensverhältnis ist entscheidend.

Experte zum Thema:

Prof. Dr. med. Musa Citak

Prof. Dr. med. Musa Citak ist ein auf Orthopädie und Unfallchirurgie spezialisierter Arzt aus Hamburg.
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Quellen:
Die Wahrheit über Arthrose

Bildquellen

Titelbild: ©Pexels

Bild 1: ©Pexels

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